Nach einem ersten Treffen Mitte März 2021 fand gestern ein weiterer Runder Tisch zur Thematik der Holztransporte durch das Waldviertel statt. Bezirkshauptmann Stefan Grusch hat dazu auf Bitte von NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko VertreterInnen von Gemeinden, Wirtschaft und der Verwaltung eingeladen. „Die VertreterInnen der Wirtschaft haben zugesagt, mit der Sägeindustrie und den Frächtern des Walviertels zeitnahe innerhalb eines Monats Gespräche zu freiwilligen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen zu führen. Es geht dabei vor allem darum, die Nachtstunden von Holz-Transporten frei zu halten und dadurch die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Ferner habe ich den Gemeinden angeboten, sie bei baulichen Maßnahmen wie z.B. Fahrbahnteilern über den NÖ Straßendienst zu unterstützen“, berichtet Landesrat Schleritzko nach dem Runden Tisch über erste Ergebnisse. Vertreterinnen und Vertreter der Region werden zusätzlich auch an Bundesministerin Gewessler herantreten und um Prüfung von Möglichkeiten zur Verlagerung der Holz-Transporte auf die Bahn ersuchen.
Mag. Stefan Grusch, Bezirkshauptmann von Gmünd und Organisator des „Runden Tisches“ kündigt gemeinsam mit den Bezirkshauptmännern von Waidhofen/Thaya und Zwettl an, dass die Schwerverkehrskontrollen, insbesondere der Holz-LKW, auf regionaler Ebene sowie unter Beiziehung der Prüfzüge des Landes NÖ konsequent fortgesetzt werden. Ferner sollen die Möglichkeiten eines verordneten LKW-Nachtfahrverbotes an den Grenzen zu Tschechien rechtlich geprüft werden. Den betroffenen Gemeinden wird auch angeboten, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h in den Ortsdurchfahrten zu prüfen, sofern das gewünscht wird.
Im Vorfeld war eine Analyse der Holz-Transporte aus der Tschechischen Republik vorgenommen worden, die ergeben hat, dass das Verkehrsaufkommen zugenommen hat, vor allem an den Grenzübergängen Neu-Nagelberg und Grametten (2019-2021 in Neu-Nagelberg ca. 11 %, in Grametten ca. 51 %). Der Anteil der Holz-LKW am Gesamt-Schwerverkehr liegt an den Grenzübergängen Neu-Nagelberg, und Grametten bei 10 % bzw. 20 %, beim Grenzübergang Fratres bei 90 %. Die Zielorte der Holz-LKW liegen zu rund 85 % im Waldviertel.